Donnerstag, 16. Februar 2017

Technics feiert Comeback mit High-End-Anlage C700

Rückkehr eines HiFi-Pioniers: Mit der C700-Serie will Technics an die Erfolge alter Zeiten anknüpfen. Die High-End-Anlage richtet sich an audiophile Musikliebhaber und hat einen stolzen Preis.
Technics ist einer der großen Pioniere der anspruchsvollen Musikwiedergabe. Vor allem Disco-Gänger kennen den legendären "Zwölfzehner"-Plattenspieler von Technics: den SL-1210. Er steht sogar im "Guinessbuch der Rekorde" als das am längsten produzierte Gerät der Unterhaltungselektronik. Noch heute ist er für DJs auf der ganzen Welt das wichtigste Werkzeug.
Nach dem Aus der Marke vor einigen Jahren kehrt der Name Technics nun auf zwei HiFi-Anlagen zurück: der R1-Serie für etwa 40.000 Euro und der C700-Serie, die mit 3500 Euro weniger als ein Zehntel kostet.
Die Geräte sollen an die Erfolge alter Zeiten anknüpfen, als Technics für ultimativen HiFi-Genuss stand. Die Redaktion hat sich das C700-Set angehört und verrät, ob sich diese Investition lohnt oder ob es Vergleichbares für weniger Geld gibt.

Detailverliebtes Retro-Design


Das Set mit zwei Lautsprechern, Netzwerkplayer und Stereoverstärker sieht dank großzügigem Einsatz von Aluminium und Acrylglas-Fronten richtig edel aus, zudem sind die Komponenten bis ins kleinste Detail perfekt verarbeitet.
Natürlich gibt es auch eine Fernbedienung, aber angesichts der beleuchteten analogen Pegelanzeige des Verstärkers und feinen Details wie den Kippschaltern aus Metall, erweckt der Musikfreund die noblen Gerätschaften lieber von Hand zum Leben.

Moderne Ausstattung


Überhaupt hat Technics ein Ausstattungspaket geschnürt, das den hohen Preis rechtfertigt: Der Verstärker bringt mit drei koaxialen, einem optischen Digitaleingang und einem Stereo-Eingang alle nötigen Anschlüsse mit – inklusive Phono-Eingang für Vinyl-Liebhaber.
Der Netzwerkplayer lässt sich per Kabel ins Heimnetzwerk einbinden. Ein WLAN-Empfänger fehlt leider, über einen WLAN-Router kann er aber Musik per Airplay von Apple-Geräten empfangen.
Außerdem hat er einen USB-Host-Anschluss für die Musikwiedergabe vom PC, einen USB- und iPod-Anschluss, Bluetooth und NFC zur komfortablenSmartphone-Kopplung sowie Radio für UKW und DAB+. Per Netzwerkkabel und USB spielt er außer den üblichen Dateiformaten wie MP3, AAC, WMA und WAV auch hochaufgelöste Musik mit bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz ab.
Dritte im Bunde sind die weiß lackierten Lautsprecher. Technics verspricht eine besonders präzise räumliche Abbildung, weil sie mit ihrer Koaxial-Bauweise den Schall nahezu an einem einzigen Punkt entstehen lassen.

Alles aus zwei Händen


Die Bedienung der Anlage ist dank der übersichtlichen Fernbedienung weitgehend selbsterklärend. Ein Manko ist aber das kleine Display des Players. Darüber lässt sich nur mühsam die Musik von USB-Speichern oder aus dem Heimnetzwerk auswählen.
Besser klappt es über die kostenlose Technics-App für Smartphones und Tablets (Android und iOS). Die macht auch Klangeinstellungen oder den Abruf gespeicherter Radiosender erst komfortabel. Während die App aktiv ist, reagiert die Anlage allerdings nur auf den Lautstärkeregler, nicht auf die Tasten am Netzwerkplayer.

So klingt die Theorie in der Praxis


Selbst komplexe Stücke lösen die Lautsprecher absolut sauber und detailliert auf. Dabei ist ihre Präzision keineswegs auf einen bis ins Kleinste durchgezeichneten Hochtonbereich beschränkt. Denn neben jeder noch so feinen Berührung eines Schlagzeugs klingt auch das Zupfen einer Saite oder der Tastenanschlag eines Klaviers ebenso klar und nuanciert wie Gesang.
Tiefe Töne liefert die Anlage mit beeindruckender Präzision und angenehm präsentem Druck. Besonders verblüffend ist dabei nicht nur die exakte Ortbarkeit von Instrumenten in der Breite der virtuellen Bühne, sondern vor allem auch ihre Tiefenstaffelung. So erwischt man sich dabei, wie das Gehör immer aufmerksamer wird und in vermeintlich vertrauten Stücken auf Entdeckungsreise geht. Das ist echter Hörgenuss.
Fazit: Technics ist zurück – und macht seinem guten Ruf alle Ehre. Die C700 bringt alles mit, was man sich wünscht: klassisches, hochwertiges Design, tolle Ausstattung und einen Klang, der Musikfans schwärmen lässt. Die Frage, ob das Ensemble seinen Preis wert ist, lässt sich klar mit Ja beantworten.
Allerdings lohnt es sich nur für audiophile Musikliebhaber, die sich für Musik auch Zeit nehmen und neben dem aufmerksamen Zuhören keine Ablenkung zulassen. Die kommen mit der C700 jedenfalls voll auf ihre Kosten.

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